Flyer für eine Veranstaltung mit Karin Dauenheimer am 14.11.2025 im Sonntagsclub. Hintergrund: handgeschriebener Brief, Logos von Spinnboden und sonntags club.

Veranstaltung L*OST DDR: Karin Dauenheimer – Aktivistin der DDR-Lesbenbewegung in Dresden

Karin Dauenheimer und Teresa Tammer stellen die gemeinsam erarbeitete Biographie vor.

Karin Dauenheimer wurde 1951 im sächsischen Hainichen geboren. Sie studierte Theologie, entschied sich aber gegen den kirchlichen Dienst, weil sie als Lesbe nicht versteckt leben wollte. In den 1980er Jahren initiierte, organisierte und leitete sie den Arbeitskreis Homosexualität in Dresden und wurde dafür von der Staatssicherheit überwacht. Sie war maßgeblich an der Planung und Durchführung der Dresdner „Frauenfeste“ beteiligt, von denen wesentliche Impulse für die DDR-weite Lesbenbewegung und die unabhängige Frauenbewegung ausgingen. Nach 1989/90 gründete und leitete sie das Frauenbildungszentrum in Dresden.

Karin Dauenheimer wird als Aktivistin vorgestellt, deren Mut dazu beitrug, dass sich in der DDR der 1980er Jahre ein Wandel im Umgang mit Homosexualität vollzog. Es wird gezeigt, an welche Grenzen Menschen wie Karin Dauenheimer in der SED-Diktatur stießen und wie es gelang, diese Grenzen zu verschieben. Es wird deutlich, welche Rolle Geschlecht und Sexualität für das Engagement im Raum der Kirche und in der DDR-Gesellschaft, aber auch bei der Überwachung durch die Staatssicherheit spielten. Die beiden Autor*innen gehen in ihrem Buch den Herausforderungen, Forderungen und Errungenschaften des ostdeutschen lesbischen Aktivismus in einer Stadt wie Dresden nach sowie der Frage, was Selbstbehauptung in einer Diktatur bedeutet.

Als Quellengrundlage dienen die von Karin Dauenheimer verfassten Erinnerungen, mit ihr geführte Interviews, ihre Hinterlassenschaften, die u.a. im Bestand GrauZone im Archiv der DDR-Opposition bei der Robert-Havemann-Gesellschaft und im Frauen*stadtarchiv Dresden aufbewahrt werden, sowie die Akten der Staatssicherheit.

Dr. Teresa Tammer ist Stellvertreterin der Sächsischen Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Ihre Dissertation erschien 2023 unter dem Titel „‘Warme Brüder‘ im Kalten Krieg. Die DDR-Schwulenbewegung im geteilten Deutschland in den 1970er und 1980er Jahren“.

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Datum

14. Nov. 2025

Uhrzeit

19:00

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