Ausstellung „Lebenswege“ Januar – März 2026
(Bild oben Künstlerin Milena Jost, Bild unten Künstlerin Bianca Lingwild)
Zwei Künstlerinnen, die in ihrer Kunst persönliche Lebenswege, Veränderung und Selbstbestimmung zum Ausdruck bringen. In dieser gemeinsamen Ausstellung im Sonntags-Club treffen figürliche Malerei und abstrakte Kompositionen aufeinander – stets geprägt vom Mut, auf eigene Art zu leben und zu schaffen. Die Werke erzählen von Körper und Identität, vom Älterwerden jenseits konventioneller Bahnen und von der künstlerischen Entwicklung über Jahrzehnte. Besucher*innen sind eingeladen, diesen Dialog der Bilder zu erleben und darüber nachzudenken, was es heißt, mit Würde und Eigensinn zu altern und zu wachsen.
Milena Jost – Figur | Form | Farbe
Milena Jost, 48, ist in Berlin-Pankow geboren und aufgewachsen. Die Malerin stellt eine Werkschau vor, die durch verschiedene Phasen ihres Schaffens führt: von intimen Porträts über figurative Kompositionen bis hin zu freien abstrakten Arbeiten. Im Zentrum ihrer Arbeit steht der weibliche Körper, den sie in Auseinandersetzung mit verzerrten Wirklichkeiten und Räumen interpretiert . Mit Öl, Acryl und Aquarell auf Papier und Leinwand experimentiert Jost in wechselnden Stilrichtungen . Ergänzend dazu widmet sie sich abstrakten Formen in Kleinformaten, in denen sie Komposition, Textur und Farbkombinationen erforscht . Diese kleinformatigen Werke – mal Ölpastell, mal Mixed Media – dienen ihr als kreatives Experimentierfeld; neue Techniken und Ausdrucksweisen, die daraus hervorgehen, fließen auch in ihre großformatigen Bilder ein . So spiegeln Josts Gemälde die künstlerische Entwicklung über die Jahre wider. Die Ausstellung erlaubt einen Einblick in ihre „Lebenslinien“ als Künstlerin – Stationen eines Weges, der noch lange nicht abgeschlossen ist.
Bianca Lingwild – Altern, Lebenswege – Porträts eines eigenwilligen Lebens
Die zweite Künstlerin der Ausstellung Bianca Lingwild hat 2021 ihren Weg zur Malerei gefunden. Sie verarbeitet ihre Lebensgeschichte und Stadterfahrungen in Berlin direkt auf Papier und Leinwand. Ihre Bilder – vorwiegend Porträts von Menschen und flüchtigen Momenten der Großstadt – fangen den Herzschlag Berlins ein. In der Serie „Night Life“ porträtierte sie das Nachtleben, das sie über Jahre miterlebt hat – diese Gemälde wurden 2024 erstmals im Friedrichshainer „Lauschangriff“ ausgestellt. Ein weiterer Werkzyklus widmet sich dem Thema Altern jenseits gesellschaftlicher Erwartungen. In Öl-Porträts hält sie Frauen fest, die sie persönlich beeindrucken – Frauen, die Konventionen trotzen und ihren eigenen Weg gehen. Darin spiegelt sich auch ihr eigener Anspruch ans Leben: „In Würde altern“ bedeutet für sie, auf die eigene Art zu leben und sich äußeren Zwängen nicht zu beugen und etwas Echtes mit seiner Zeit anzufangen.
Trotz unterschiedlicher Biografien ergeben sich überraschende Gemeinsamkeiten: Beide Künstlerinnen verweigern sich in ihrer Kunst den Normen – sei es durch das Verfremden des weiblichen Körpers jenseits idealisierter Darstellungen, sei es durch das Porträtieren unabhängiger Lebensentwürfe jenseits gesellschaftlicher Erwartungen. Die Ausstellung im Sonntagsclub vereint diese beiden Perspektiven zu einer vielstimmigen Erzählung über Selbstbestimmung. Die Ausstellung lädt ein, Vielfalt und Veränderung wertzuschätzen: Hier begegnen sich kreative Freiheit und persönlicher Eigensinn, die in farbenfrohen Bildern ihren Ausdruck finden.
Ausstellungshinweise
Ausstellungszeitraum: Januar – März 2026, Sonntags-Club, Greifenhagener Str. 28, 10437 Berlin. Die Vernissage findet am Freitag, 09.01.2026 ab 19 Uhr im Rahmen des FLINTA*‐Freitags statt, mit musikalischer Begleitung von DJane Karina. Der Eintritt ist frei. Besucher*innen der Vernissage und Ausstellung sind herzlich eingeladen, mit den Künstlerinnen ins Gespräch zu kommen und sich von den Lebenswegen in Farbe inspirieren zu lassen. (Finissage-Info: Die Ausstellung läuft voraussichtlich bis 31.03.2026; ein offizielles Abschluss-Event ist nicht geplant.)
Hinweis: Die Ausstellung richtet sich an FLINTA*-Personen (Frauen, Lesben, inter*, nicht-binäre, trans und agender Menschen) und ihre Freund*innen. Alle Interessierten aus der Community sind willkommen, diesen kunstvollen Auftakt ins neue Jahr gemeinsam zu feiern.